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DTTB-Teams gewinnen Bronze und Silber bei der Team-WM in Chengdu
Treffender als Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf hätte man den Triumph seiner Mannschaft bei den Team-Weltmeisterschaften in Chengdu nicht auf den Punkt bringen können:
| TTVN | Ann-Katrin Thömen
„Dieses Silber glänzt so hell wie Gold! Der zweite Platz der Herren ist ein unglaublicher Erfolg, den uns fast niemand zugetraut hatte. Das war eine Wahnsinnsleistung von meiner Mannschaft bei dieser WM.“ Makulatur blieb in diesem Moment selbst für den ehrgeizigen DOSB-Trainer des Jahres 2021 das seit Jahrzehnten so gut wie Unvermeidliche im Tischtennissport, das auch heute wieder eintraf: Topfavorit und Dauersieger China besiegte in einer Neuauflage des Endspiels der letzten WM vor vier Jahren in Halmstad die DTTB-Auswahl mit 3:0 und gewann zum zehnten Mal in Folge den Titel, darunter sechsmal in Finalspielen gegen Deutschland. Die insgesamt siebte Endspiel-Niederlage der DTTB-Herren war 1969 in München in der Ära von Eberhard Schöler gegen Japan zustande gekommen.
Chinas Aufstellung zeugte von Respekt
Nach herausragenden Auftritten der deutschen Nationalmannschaft, die nach einer schweren Gruppenphase in der Endrunde mit ihren spektakulären, beherzten Leistungen gegen Kroatien (3:0), Frankreich (3:2) und Südkorea (3:2) begeisterte, kam das Team von Jörg Roßkopf im Finale gegen den Titelverteidiger und Olympiasieger nicht unerwartet an seine Grenzen.
Die bis dahin überaus beeindruckenden Vorstellungen Deutschlands waren auch Chinas Nationaltrainer Qin Zhijian nicht entgangen. Dieser drückte den Respekt vor den Leistungen von Team Deutschland schon in seiner Aufstellung aus und wollte alles Unwägbare von vornherein unterbinden. Er bot deshalb Olympiasieger Ma Long hinter dem Weltranglistenersten Fan Zhendong in der zweiten Position auf und beorderte den zwar brillanten, aber im Halbfinale gegen Japan etwas weniger zuverlässigen Kantonisten Wang Chuqin wieder in das dritte Einzel zurück.
Am Ende unterlagen die als Außenseiter angetretenen Mannschafts-WM-Debütanten Dang Qiu (Verein: Borussia Düsseldorf), Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt), Ricardo Walther (ASV Grünwettersbach), Kay Stumper (Borussia Düsseldorf), Fanbo Meng (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell) den Superstars nicht unerwartet mit 0:3. Die kühle Ergebnisstatistik wird allerdings nicht der bemerkenswerten Gegenwehr gerecht, die das DTTB-Trio in jedem Spiel, in jedem Satz, in jedem Ballwechsel des Finales dem übermächtigen Gegner leistete.
DTTB-Damen müssen Japan den Vortritt ins Finale lassen
Sie brachten den Favoriten erheblich in Bedrängnis, bezwingen konnten sie ihn jedoch nicht. Die DTTB-Damen mussten als Europameisterinnen dem Olympia-Zweiten von Tokio und WM-Finalisten von 2018, Japan, beim Kampf um den Einzug ins Finale gegen Gastgeber China den Vortritt lassen. Trotz Halbfinalniederlage freuten sich Ying Han (KTS Enea Siarka Tarnobrzeg POL / Top Nagoya JPN), Nina Mittelham (ttc berlin eastside / Kyushu Asteeda JPN), Xiaona Shan (ttc berlin eastside / Kyoto Kaguya JPN), Sabine Winter (TSV Schwabhausen) und Annett Kaufmann (SV Böblingen) ebenso wie das Team aus Taiwan über den Gewinn der Bronzemedaille. Es ist das achte WM-Edelmetall für eine deutsche Damen-Mannschaft in der insgesamt 96-jährigen Geschichte der Welttitelkämpfe, die vierte Bronzemedaille für eine weibliche Auswahl des Deutschen Tischtennis-Bundes und die erste seit zwölf Jahren.
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