DMM Jugend 19: MTV Engelbostel-Schulenburg krönt eine erfolgreiche Saison

Bei den zweitägigen Titelkämpfen im niederbayerischen Salzweg in der Nähe von Passau war das Team auf die Minute top fit und bestens vorbereitet, den Titel aus dem Vorjahr in Salzhemmendorf zu verteidigen. Am Ende einer Hitzeschlacht in der Mehrzweckhalle an der Otto-Bohnert Straße in der knapp 7000 Einwohner zählenden Gemeinde war das Vorhaben in die Tat umgesetzt: Die sieben Spielerinnen hatten zusammen mit ihren drei Trainern – Stephan Hartung, Pascal Bouscein und André Pusch - neben dem am zweiten Tag mit seiner Tochter Faustyna angereisten Zbigniew Stefanski den Titel aus dem Vorjahr errungen.

Die drei Begegnungen in der Gruppenphase, in der das MTV-Team in der Gruppe A top gesetzt war, verlief problemlos. Sie zeigten allesamt auf, dass der Titelverteidiger es mit dem Wort „Titelverteidigung“ – bei aller Konkurrenz – sehr ernst gemeint hatte. Im ersten Spiel bekam es das Septett, angeführt von Mannschaftsführerin Laura Abaraviciute, mit dem ttc eastside berlin (BETTV) zu tun. Das Team war als Vizemeister der Norddeutschen Meisterschaften als Nachrücker für den Meister TTG 207 Ahrensburg-Großhansdorf, der zwei verletzte Spielerinnen zu beklagen hatte und deshalb für die Teilnahme absagen musste, in Salzweg am Start. Nach den Q-TTR-Werten handelte es sich mit Abstand um die schwächste aller acht teilnehmenden Mannschaften. Mit einem deutlichen 6:2-Sieg war der Titelverteidiger mit dem zu erwartenden Erfolg in die Mission „Titelverteidigung“ gestartet.  Neben den bewährten Stammspielerinnen wie Laura Abaraviciute, Mädälina-Alexandra Moga und Lisa Göbecke zählten auch Fame Banse (12) und Emina Strysio (13) sowie die zur Rückrunde nach Engelbostel-Schulenburg gewechselte Emily Kleinert – nur im Doppel eingesetzt – zum siegreichen Team. Die beiden Zähler abgegeben hatten das Doppel Abaraviciute/Kleinert in vier Sätzen und Strysio im Einzel in fünf Sätzen.

Mit demselben Ergebnis endete auch die zweite Begegnung gegen die DJK SR Cappel (WTTV). Für Emina Strysio kam Lisa Göbecke neben dem Doppel an der Seite von Mädälina-Alexandra Moga auch im Einzel zum Einsatz. Nach einer 3:0-Führung verloren Lisa Göbecke und Mädälina-Alexandra Moga ihre Einzel in fünf Sätzen. Das sollten die beiden einzigen Zähler für das westdeutsche Team bleiben. Der erfolgreiche Schlusspunkt unter die Gruppenphase wurde mit dem doch überraschend deutlichen 6:0-Erfolg gegen den Post S V Mühlhausen (TTTV) gesetzt. Überraschend deutlich, deshalb, weil die Spitzenspielerin des Thüringer Teams, Defensivspielerin Denise Husung – einst in ihrer Schülerinnenzeit beim Bovender SV ausgebildet, wie auch die Nummer zwei, Lilian Nicodemus, dem Oberliga-Damenteam des Post SV angehören. Beiden wurden durchaus Chancen eingeräumt, für ihr Team zu punkten. Fiel das Doppel für Göbecke/Moga äußerst knapp mit 13:11 in der Verlängerung des Entscheidungssatzes für das MTV-Duo aus, hatte Lisa Göbecke im Einzel gegen Denise Husung keinerlei Probleme, glatt in drei Sätzen gegen Denise Husung siegreich zu sein. Mit 6:0 Punkten und 18:4 Sätzen war der angepeilte Gruppensieg perfekt.

Am zweiten Tag komplettierte Faustyna Stefanska das Team, als sie nach der tags zuvor erfolgten Firmung in Ostfriesland durch ihren Vater Zbigniew Stefanski mit dem PKW aus dem hohen Norden Niedersachsens nach rund zehnstündiger Fahrt in Salzweg eingetroffen war. Irgendwie schienen der 15-Jährigen die lange Anreise in den Gliedern gesteckt zu haben. Wie anders ist es zu verstehen, dass sie zum Auftakt an der Seite von Laura Abaraviciute das Doppel in vier Sätzen verloren hatte und anschließend im ersten Einzel gleichfalls ihrer Gegnerin nach fünf Sätzen zum Sieg gratulieren musste. Das sollten in diesem Halbfinale die beiden einzigen Zähler für die Mannschaft des 1. FC Saarbrücken-TT (STTB) bleiben. Beeindruckend hierbei der zweite Auftritt von Faustyna, die in vier sehenswerten Sätzen eine tolle Leistung gegen die Defensivspielerin Lisa Wang – wie Faustyna DTTB-Kadermitglied und Nationalspielerin – zeigte und am Ende die Box als Siegerin verlassen hatte.    

Das Endspiel war dann eine Neuauflage des Finales von vor Jahresfrist in Salzhemmendorf. Da hatte der MTV Engelbostel-Schulenburg mit einem 6:2-Erfolg gegen die SU Neckarsulm (TTBW) den Titel errungen. Auch jetzt sah es danach aus, als würde das Finale bei einer 4:1-Führung für den Titelverteidiger ein schnelles Ende nehmen. Weit gefehlt, denn in der Folge punktete der Gegner dreimal in Folge und hatte den 4-Gleichstand erzielt. Lisa Göbecke sorgte mit ihrem Sieg in vier Sätzen für die erneute MTV-Führung. Mädäline -Alexandra Moga blieb es vorbehalten – wie vor Jahresfrist in Salzhemmendorf – mit ihrem Sieg in drei Sätzen den diesmal knappen 6:4-Gesamterfolg perfekt zu machen. Die Missioin „Titelverteidigung“ war gelungen. Die Spielerinnen und Betreuer überschlugen sich förmlich bei dem verständlichen riesengroßen Jubel.

Die Jungen des MTV Jever als Titelverteidiger angereist, mussten sich bei weitaus stärkerer Konkurrenz als beim Titelgewinn vor Jahresfrist nur dem vierten Platz zufriedengeben. Die TTBL-Bundesligisten Borussia Düsseldorf, der ASV Grünwettersbach und der 1. FC Saarbrücken-TT setzen bei ihrem jugendlichen Nachwuchs bei den Jungen und Mädchen gleichermaßen auf eine intensive Nachwuchsförderung, die letztlich die Erfolge in Salzweg bestätigten. Und wenn diese Talente in höheren Spielklassen bei den Erwachsenen ihre Einsätze bekommen, ist der Erfolg nicht weit entfernt.

Das MTV-Quintett startete die Gruppenphase mit einem 6:2-Erfolg gegen den GSV Eintracht Baunatal (HETTV). Bennett Robben nach fünf Sätzen und Wilko Romaneeßen in drei Sätzen gaben beim Sieger die einzigen Zähler ab. Die zweite Begegnung führte den MTV Jever mit dem Post SV Zeulenroda (TTTV) zusammen. Anstelle von Wilko Romaneeßen kam Moritz Marks zum Einsatz. Erneut behauptete sich das Quartett mit einem 6:2-Erfolg. Bennett Robben scheiterte in vier Sätzen, und Moritz Marks hatte nach drei Sätzen das Nachsehen. Spannung war in der letzten Begegnung in der Gruppenphase angesagt. Kein geringeres Team als der Nachwuchs des vielfachen Deutschen Meister Borussia Düsseldorf stand den Jeveranern gegenüber. Nach den beiden klaren Erfolgen in den beiden Doppeln in drei Sätzen scheiterte Bennett Robben in der Verlängerung des Entscheidungssatzes, doch konnte Mathis Kohne danach die die Zwei-Zähler-Führung nach seinem Sieg n drei Sätzen wiederherstellen. Die Düsseldorfer schafften ihrerseits mit zwei Siegen gegen Marks und Rohlfs den 3:3-Ausgleich. Vorentscheidend zur 5:3-Führung waren die Siege von Mathis Kohne und Bennett Robben. Hatte danach Janto Rohls in vier Sätzen verloren, besorgte Moritz Marks mit seinem Sieg den knappen 6:4-Gesamterfolg zum Gruppensieg.

Im Halbfinale traf der MTV Jever auf den Nachwuchs des TTBL-Bundesligisten ASV Grünwettersbach (BATTV). Mit einer 3:6-Niederlage zog das MTV-Quartett den Kürzeren. Der Einzug in das Endspiel wurde verpasst, und vorbei war es mit der Titelverteidigung. Lediglich das Doppel Kohne/Robben sowie Kohne und Rohlfs im Einzel konnten für den MTV Jever punkten. Im Spiel um den dritten Platz trafen die Jeveraner auf den 1. FC Saarbrücken-TT. Nach einem 5:5-Unentschieden – beide Doppel wurden gewonnen, ebenso waren Kohne, Rohlfs und Marks im Einzel siegreich – begann die große Rechnerei um das entscheidende Satzverhältnis. Hier fehlten dem MTV Jever drei Sätzen, um die Bronzemedaille zu gewinnen. Den Titel gewann Borussia Düsseldorf mit einem 6:1-Erfolg gegen den ASV Grünwettersbach. Für den MTV Jever blieb der schwache Trost, den späteren Deutschen Meister in der Gruppenphase besiegt zu haben.

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