Aufgalopp zur Tischtennissaison
Landkreisvertreter lieferten beim 1. Harburger Sommerturnier ordentliche Vorstellung ab
Stelle

Wenn erfahrene Haudegen (im Bild, von links nach rechts: Marco Wernstedt, Gerhard Prigge, Andreas Franzen) mit letztem Einsatz noch den Turniersieg sichern, Youngsters am grünen Tisch den Etablierten zeigen, wo es längs geht und eine Veranstaltung bis zur Geisterstunde sich hinzieht, dann sind die Tischtennis-Asse mittendrin in ihrem Sport, der doch erst am Anfang einer Saison steht. Die Schulsporthalle in Stelle war am 17. und 18. August 2024 Austragungsort des 1. Harburger Tischtennis-Sommerturniers, federführend organisiert von Alexander Zappe, der auch den Harburg-Pokal am Ende der letzten Spielzeit durchführte.

Zwölf Wettbewerbsklassen im Einzel, bei denen jeweils 48 Aktive hätten starten können, bot das Organisationteam den Tischtennis-Begeisterten aus dem gesamten Bundesgebiet, bei dem am Ende 196 Erwachsene und Jugendliche aufschlugen, an. Auch Mixed- und Doppel-Wettbewerbe fanden statt. Weitere 16 Starter gesellten sich zum Teilnehmerfeld, die am späten Sonnabendabend beim Brettchen-Turnier starteten, das Harald Brinkmann (SV Grün-Weiß Harburg) gewann. Der Veranstalter hatte schon mit deutlich mehr Anmeldungen gerechnet. Zurückzuführen ist dies vielleicht auch auf die seit dem 1. Juli eingeführte Turnierlizenz, bei dem Starter einen zusätzlichen Obolus zahlen müssen.

Nachwuchsspieler aus dem Winsener Kreisgebiet zeigten der Konkurrenz am ersten Turniertag bei den am Vormittag gestarteten Wettbewerben, wo es längs geht: Alexander Böhring vom TSV Stelle traf im Finale der Jugend-19-Klasse bis 1000 QTTR-Punkten auf Amelie Schallück (MTV Moisburg). Wenig Risiko in den Ballwechseln prägten die Partie. Doch beim Matchball holte der junge Lokalmatador die offensive Vorhand raus und versenkte den entscheidenden Ball zum Sieg. Eine faustdicke Überraschung folgte im E-Wettbewerbs im Erwachsenenbereich. Nachwuchsspieler Lennard Schlotmann gewann diese Konkurrenz (bis 1300 QTTR-Punke) mit insgesamt 22 Startern. Der Stern des erst 13jährigen Jungen vom TuS Fleestedt strahlte auch am Folgetag vielleicht noch ein bisschen mehr. Denn auch in der D-Klasse, bei dem alle 47 im Vorwege gemeldeten Teilnehmer höchsten einen QTTR-Wert von 1450 Zählern auf dem Konto haben durften, erreichte das Tischtennis-Ass mit seinen 1148 Punkten das Finale und unterlag erst dort Nico Ahlf (TTC Drochtersen).

Auch die A-Klasse startete am ersten Turniertag. Für die Ashäuserin Nicola Kölln, als Oberligaspielerin des Niendorfer TSV, ein außergewöhnlicher Tag: „Ich bin hier wohl zum ersten Mal in der Halle für den eigenen Wettkampf…“ Die engagierte Topspielerin, die den Nachwuchs des TSV Stelle trainiert, hinterließ einen makellosen Leistungsnachweis nach der Gruppenphase – 3:0 Spiele, 9:0 Sätze. Hoch konzentriertes Block- und Konterspiel bestimmten auch das Play-Off-Match gegen Simon Baselt vom Turnerbund Hamburg-Eilbeck. Doch die 2:0-Satzführung reichte am Ende nicht zum Einzug in die nächste Runde. Im Entscheidungssatz hieß es 9:11 gegen sie. Als einziger Kreisvertreter in diesem Wettbewerb erreichte Marco Müller vom TV Vahrendorf das Viertelfinale. Auch die C-Klasse (bis 1600 Punkte), bis zum Meldeschluss mit allen möglichen 48 Startern gefüllt, fand ebenfalls an diesem Nachmittag statt. Der erfahrene Gerhard Prigge (TuS Jahn Hollenstedt-Wenzendorf) erwischte einen Sahnetag: Auf seinem Weg bis ins Halbfinale schaltete er während der Ko-Phase auch den Winsener Florin Tanasescu aus. Der 65jährige Hollenstedter wurde am Ende dritter. Andreas Franzen vom SV Dohren schmunzelte nach dem verlorenen Play-Off-Match gegen den erst 11jährigen Ole Nagel vom Eimsbütteler Turnverband, der am Vormittag noch beim Kadertraining im Einsatz war: „Das wird nochmal ein ganz Großer …“ Es war nicht die letzte Begegnung dieser beiden bei diesem Turnier. Im Doppelfinale ging es in die „nächste Runde“. Franzen stand mit seinem Teamkollegen Marco Wernstedt am Tisch. Neben dem Hamburg-Youngster schlug Marcel Pörschmann von TuS Ottensen auf. Den 1:2-Satzrückstand glich das Dohren-Duo aus, führte bei Seitenwechsel im fünften mit 10:8 und ließ dann beide Matchbälle liegen. Bei 10:11 schien alles verloren, doch als bei eigener 12:11-Führung das Hamburger-Tischtennis-Juwel den Ball beim Return Richtung Hallendecke beförderte, Jubelte das Dohren-Duo doch noch zum Titelgewinn.

Am zweiten Turniertag erzielte Max Schwormstedt vom TSV Over-Bullenhausen im Einzel der B-Klasse mit dem Viertelfinaleinzug das beste Ergebnis der Landkreis-Starter. Auch im D-Wettbewerb waren viele Akteure aus dem Winsener Kreisgebiet im Einsatz. Den weitesten Anfahrtsweg zu dieser Turnierpremiere hatten die 12 Akteure vom TuS Kehrig, die aus dem rund 540 Kilometer entfernten Koblenz angereist waren. Eine Bereicherung für diese Veranstaltung, auf Grund ihrer spielerischen Klasse und ihres rheinischen, lockeren Auftretens.

-Ralf Koenecke-