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Rückschau - 41. Deutsche Meisterschaften der Senioren
„Sternal-Stunde“ in der Hallenhitze von Völklingen
Völklingen (Saarland)

| TTVN

Moisburgs Frank Sternal Deutscher Tischtennis-Meister der Senioren 45

Völklingen/Moisburg. Als am Pfingstmontag Nachmittag, gegen 15:30 Uhr, in der Völklinger Hermann-Neuberger-Halle der letzte Block von Detlef Stickel über die Grundlinie sauste, kannte der Frank-Sternal-Jubel keine Grenze mehr. Wie sich der Gewinn einer Deutschen Meisterschaft im Einzel anfühlt, weiß der beste Tischtennis-Spieler des Landkreises natürlich, denn schon als 17jähriger, vor genau 28 Jahren stand er auf dem obersten Podest bei den nationalen Meisterschaften der Jugend. Der Weg zu den 41. Deutschen Meisterschaften (DM) der Senioren verlief für die niedersächsischen Starter der insgesamt 483 DM-Teilnehmer in diesem Jahr unterschiedlich. Während die Senioren 60 bis 85 eine Landesmeisterschaft ausspielten, wurde der Wettbewerb der 40- bis 55jährigen kurzfristig abgesagt. Die Steinbecker Johanna Niepel (AK 65) und Manfred Hardt (AK 70) qualifizierten sich aktiv für die DM, landeten aber nicht auf vorderen Plätzen. Der Sternal-Start bei der Senioren-DM regelte sich über die Höhe des QTTR-Wertes und so war 2120-Punkte-Mann natürlich einer der besten vier aller Niedersachsenteilnehmer der Altersklasse (AK) 45.

Am Pfingstsamstag, morgen um zwei Uhr angekommen, ging es nach einer kurzen Nacht, bereits um sieben Uhr in die Halle. Denn Training war nur vor Beginn aller Wettkämpfe möglich. Um 18:25 Uhr der erste Fight am grünen Tisch. Mit Torsten Kunz aus Sachsen stand dem Landkreisvertreter ein Angriffsspieler gegenüber, den Sternal klar bezwang. Auch gegen Jörg Heindl aus Bayern ließ er drei Sätze lang wenig zu. Im letzten Gruppenmatch gegen Holger Weidenauer (TTV Weinheim-West) verlor der Moisburger zwar einen Satz, zog als ungefährdeter Gruppensieger aber in die KO-Runde ein.

Pfingstsonntag ging es ab 9:00 Uhr mit Uwe Bertram vom SSV Neuhaus, einem Linkshänder mit unangenehmem Aufschlag, mit der Doppelkonkurrenz der AK 45 weiter. Sie schafften den Halbfinaleinzug und lagen nach dem ersten Satz gegen das Hessener Duo, Wolfgang Dörner und Mario Oeste sogar 1:0 vorn. Doch am Ende reichte es nicht. Doch mit dem dritten Platz im Doppel erreichte der Moisburg-Crack den ersten Treppchen-Platz. Auch im Mixed ging es an den Start. Mit Denise Kleinert (Hannover 96) war im Viertelfinale Schluss. Dann ging der Einzelwettbewerb weiter: Im ersten KO-Match ließ er Peter Schäffer aus Albersweiler (Rheinland-Pfalz) hinter sich. Auch das Viertelfinale gegen den Kümmersbrucker Markus Hummel (Bayern) fand noch am Sonntag statt: Da wurde es beim Sternal-Fünf-Satz-Sieg zwischendurch mal ganz eng. Doch der ehemalige Fetzner-, Ovtcharov- und Boll-Bezwinger überstand die Runde der letzten Acht…

Am Montag um 9:00 Uhr schlug Frank Sternal in seinem Vorschlussrundenmatch auf. An der Bande zum Coachen stand einer, der weiß, wie es geht. Andreas Raeder, selbst als potenzieller Nachrücker für die AK 50 der Herren angereist kam nach Absage eines Qualifizierten ins Teilnehmerfeld. Doch die Information erreichte ihn nicht und so verpasste er seinen eigenen Start bei diesem Turnier…. Das vorletzte Sternal-Match bei dieser DM, endete gegen Daniel Sporcic (Rheinland-Pfalz) nach vier Durchgängen für den Moisburger…

In Finale wartete ein alter Bekannter: Detlef Stickel vom TTC Tuttlingen aus Baden-Württemberg. Nach verlorenem erstem Satz änderte Sternal die Taktik, nahm die Power aus dem Spiel gegen den starken Blockspieler, der auch mit gutem Gegentopspin am Tisch agierte. Frank Sternal schaffte die 2:1 Satzführung und bei 6:1 im vierten für ihn, waren Andreas Raeder und Ralf Schweneker jenseits der Bande schon fertig zum Jubeln. Doch der Topmann weiß ja nur zu genau, wie es gehen kann, in einem solchen Finale. „Nur nicht nachlassen“, hämmerte er sich während des Spiels immer wieder ein. Aus der grandiosen Führung entwickelte sich ein 6:7 Rückstand und dann verlor der Landkreisvertreter keinen einzigen Ballwechsel mehr. Seinen letzten Topspin blockte Detlef Stickel über den Tisch – Spiel, Satz und Sieg Sternal. Der erste Deutsche Meistertitel im Seniorenwettbewerb belegt etwas, was Eindruck macht. Frank Sternal ist immer noch da, wo er schon vor 28 Jahren war – in der absoluten Deutschen Spitze des Tischtennis-Sports! rk

-Ralf Koenecke-

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