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Wettkampfsport  

Buntes Konfetti und gelb-blaues Trikot - so spektakulär verlief das Landesranglisten-Turnier bei Mädchen und Jugend11/15

Siege inklusive Tickets für das Bundesranglistenturnier der Jugend 15 für Constantin Däsler, Kirill Manalaki, Emilia Ramona Stapel und Pia Rempe.

| TTVN

Das sind die drei Erstplatzierten in der Klasse Mädchen 11. ©Stephan Hartung

Es war das erste große Turnier nach den Sommerferien des Tischtennis-Verbands Niedersachsen (TTVN) - mit dem Landesranglistenturnier in den Altersklassen 11 und 15 der Mädchen und Jugend. Bei der Veranstaltung in der Sporthalle der IGS Kronsberg in Hannover gab es viele unterschiedliche Themen und Geschichten. Wir erzählen sie.

Konfetti schon vor Beginn: Eigentlich kennt man das ja im Sport andersherum. Endspiel, Siegerehrung – und dann kommt die große Konfetti-Fontäne. Bei der Landesrangliste war das nun aus einem guten Grund anders und hatte auch mit einer Ehrung zu tun. Holger Ludwig, Leiter des TTVN-Ressorts Jugend, erhielt eine besondere Auszeichnung. „Danke für dein Engagement – Ehrenamt überrascht“ lautete die Prämierung durch den Landessportbund Niedersachsen inklusive kleiner Geschenke, die der TTVN vor Beginn des Turniers ausführte. Landestrainer Oliver Stamler zündete die kleine Konfetti-Kanone, Vizepräsidentin Sigrun Klimach richtete ein paar Worte an Ludwig, der stehende Ovationen von den Zuschauern erhielt. Und war dieser überrascht? „Ja, auch wenn ich in den vergangenen Tagen schon etwas vermutet habe, als ich viel über meinen Werdegang gefragt wurde“, sagt Ludwig und lacht. Angefangen hatte alles mit einem echten Quereinstieg. Über einen Arbeitskollegen kam er 1997 zu den Bundesliga-Heimspielen des TuS Glane - als Zuschauer. In den Jahren danach übernahm er im Verein organisatorische Aufgaben, es folgten dann auch Tätigkeiten für den TTVN, wo er 2006 das Ressort Jugend übernahm. Tatsächlich hat Ludwig nie aktiv Tischtennis gespielt. „Im privaten Umfeld natürlich schon mal. Aber ich habe keine Punktspiele bestritten, auch nie eine Spielberechtigung gehabt“, erzählt der 53-Jährige.

Die farblichen Tupfer: Mit ihren blau-gelben Trikots waren Coach Sascha Nolte und Annika Zaake prima aufeinander abgestimmt und passten gut zusammen - schließlich handelt es sich dabei auch um die Vereinsfarben der TSG Bad Harzburg. Für diesen Verein war Annika in der Konkurrenz Mädchen 15 im Rennen. Es war bereits das zweite Landesranglistenturnier für die Zehnjährige, die im März 2023 mit Tischtennis angefangen hatte – damals noch beim MTV Vienenburg. „Meine Schwester hat mich mal mitgenommen zum Training. Es hat mir Spaß gemacht. Und dann bin ich dabeigeblieben.“ Am Ende landete Annika auf Rang 7. Und auch das hat Spaß gemacht. 

Die Krimis mit Sofia Hoppenworth: Sie vergrub in engen Spielphasen bei so manchen Ballwechseln ihr Gesicht hinter den Händen, schien auf ihrem Stuhl hinter der Bande fast zusammenzubrechen. „Ich bin total am mitfiebern. Selbst zu spielen ist einfacher“, sagte Sophie Hajok mit einem Augenzwinkern. Am ersten Turniertag coachte sie Sofia Hoppenworth – und ihr Schützling bot in der Konkurrenz Mädchen 15 so manches Fünf-Satz-Drama, gemixt mit Sieg und Niederlage. Am zweiten Turniertag war mit Caroline Hajok die Schwester als Coach im Einsatz. Vielleicht auch ganz gut für Sophies Nervenkostüm.

Das Brüderpaar in zwei Konkurrenzen: Vom Alter her sind Niklas Schendel (10) und Jan Schendel (11) gar nicht so weit auseinander - bei dem Landesranglistenturnier starteten die Brüder, die für den PSV Grün-Weiß Hildesheim spielen, aber in zwei weiter entfernten Spielklassen. Niklas war bei der Jugend 11, Jan bei der Jugend 15 im Einsatz. „Wenn die Zeit da ist, dann gucke ich auch gern bei meinem Bruder zu“, sagt Jan, der selbst auf fünf Trainingstage pro Woche kommt. In der Abschlusstabelle erreichten die Jungs die Plätze 6 (Niklas) und 11 (Jan). Für den älteren Bruder geht es in rund zwei Wochen mit dem nächsten Landesranglistenturnier weiter, wenn er seinem Alter entsprechend in der Klasse Jugend 13 aktiv ist.

Die Aufholjagd der Kristin Tuve: Ob im Zehnkampf in der Leichtathletik oder eben bei einem Landesranglisten-Turnier – eine alte Weisheit besagt, dass die Veranstaltung aus zwei Tagen besteht und daher immer alles möglich ist in beide Richtungen. In der Vorrunde am Samstag rettete sich die Nachwuchsspielerin des Hundsmühler TV gerade noch so in die Finalrunde, wo sie am Sonntag eine famose 4:0-Bilanz hinlegte und noch auf Rang 3 vorschob. Dabei bezwang Kristin die im Klassement vor ihr platzierten Pia Rempe und Mia Lüvolding, gewann zudem das „Endspiel“ um den Bronzeplatz souverän mit 3:0 gegen Anna Radenbach. 

Die neuen Schiedsrichter: Das Landesranglistenturnier, durchgeführt von der Tischtennis-Abteilung von Hannover 96, war auch Schauplatz einer Schiedsrichter-Prüfung. Insgesamt 14 Referees des aktuellen Jahrgangs für die Ausbildung zum Verbandsschiedsrichter waren in der Sporthalle der IGS Kronsberg im Einsatz. Die 15 bis 60 Jahre alten Schiedsrichter-Anwärterinnen und -Anwärter konnten dabei zusätzlich zu ihrer praktischen Prüfung auch gleich ihre ersten Pflichteinsätze nachweisen, die sie während einer Saison leisten müssen.

Das sind die jeweils Erstplatzierten in den vier Konkurrenzen: 

  • Mädchen 11: 1. Emilia Ramona Stapel (ASV Adelheidsdorf), 2. Emmy Gluza (TV Oyten), 3. Helene Düser (Elsflether TB).
  • Jugend 11: 1. Constantin Däsler (TuS Sulingen), 2. Jamie Jay Stang (TSV Hatten-Sandkrug), 3. Felix Gravekarstens (Hundsmühler TV)
  • Mädchen 15: 1. Pia Rempe (SV Arminia Vechelde), 2. Mia Lüvolding (SV Oldendorf), 3. Kristin Tuve (Hundsmühler TV)
  • Jugend 15: 1. Kirill Manalaki (SV Wissingen), 2. Terry Choi (ASC Göttingen), 3. Benno Dettmer (SV Arminia Hannover)

 

Das sind die drei Erstplatzierten in der Klasse Jungen 11. ©Stephan Hartung
Das sind die drei Erstplatzierten in der Klasse Mädchen 15. ©Stephan Hartung
Das sind die drei Erstplatzierten in der Klasse Jungen 15. ©Stephan Hartung
Holger Ludwig (ganz links) wird mit einer Ehrung überrascht. Auf dem Boden liegen schon die Konfetti-Schnipsel. ©Stephan Hartung
Constantin Däsler sicherte sich den Sieg bei den Jungen 11. ©Stephan Hartung
Sophie Hajok fieberte bei den Spielen von Sofia Hoppenworth mit. ©Stephan Hartung
Die Emotionen müssen raus - hier freut sich Sofia Hoppenworth über einen Sieg mit 15:13 im fünften Satz gegen Clara Pinheiro. ©Stephan Hartung
Jan Schendel trug das Trikot vom PSV Grün-Weiß Hildesheim - der Polizeisportverein hat den Slogan "Komm ins Team". ©Stephan Hartung
Niklas Schendel erreichte Platz 6 bei den Jungen 11. ©Stephan Hartung
Annika Zaake und ihr Coach Sascha Nolte (im Hintergrund) waren farblich aufeinander abgestimmt. ©Stephan Hartung

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