Wettkampfsport
Deutsche Meisterschaften der Leistungsklassen: Zwei Titel für Niedersachsen beim großen „Familientreffen“
Nicht nur die Profis auch die Amateure haben bei den TT Finals in Erfurt wieder eine große Bühne geboten bekommen. Und auf der waren auch die Teilnehmer des Tischtennis-Verbandes Niedersachsen (TTVN) bei den Deutschen Meisterschaften der Leistungsklassen wieder erfolgreich. Bei den Herren A (bis 2000 TTR-Punkte) blieb der Titel in niedersächsischer Hand: Janek Hinrichs vom MTV Jever beerbte den Huder Joshua Martin. Gold gab es auch im Doppel der Herren B (bis 1800 Punke): Ben Bultmann (Oldenburger TB) und Luca Wesch (TSV Heisede) setzten sich hier durch.
| TTVN | Andreas Lehmkuhl
Profis, Jugend, Senioren, Leistungsklassen – wie ein großes Treffen der deutschen Tischtennis-Familie muteten die TT Finals 2025 an. Und das nicht nur im übertragenen Sinne, so manche Familie war tatsächlich in mehreren Konkurrenzen vertreten. Veronica Meyer (SG Rodenberg) hatte sich zum Beispiel bei den Landesindividualmeisterschaften der Leistungsklassen einen der vier niedersächsischen Startplätze für die Damen A (bis 1700 Punkte) gesichert. Und so konnte sie nun in Erfurt nicht nur ihren Bruder Bastian bei den Jungen 19 anfeuern, sondern auch selber spielen. Gleiches galt für Noah Krüger (TSV Ganderkesee), der bei den Herren C (bis 1600) ins Viertelfinale einzog, eine Runde weiter als seine Schwester Malea bei den Mädchen 15.
Janek Hinrichs, der mit dem MTV Jever II gerade in die Verbands- und mit der ersten Mannschaft in die Regionalliga aufgestiegen ist, hatte keine Verwandtschaft in anderen Feldern dabei, aber Unterstützung seiner Eltern, die ebenfalls beim MTV spielen. Bei den Herren A galt er mit seinen mittlerweile wieder mehr als 2000 TTR-Punkten als Anwärter auf die vorderen Plätze. „Auf eine Medaille hatte ich schon gehofft. Aber ab dem Achtelfinale war das Niveau unheimlich ausgeglichen“, meinte der Block-Spezialist. Zweimal setzte er sich in der Hauptrunde erst im fünften Satz durch. Halbfinal- und Endspiel-Gegner lagen ihm dann aber besser, das Finale gegen Philip Brosch aus Nordrhein-Westfalen gewann Hinrichs mit 3:1. Bei den Landesmeisterschaften hatte der neue Deutsche Meister im Endspiel noch gegen Bastian Neubert vom Badenstedter SC das Nachsehen gehabt. Der allerdings war im Viertelfinale trotz 2:0 Satzführung ausgeschieden.
Im Doppel kamen dafür alle vier TTVN-Starter auf das (nicht vorhandene) Podest und wurden mit Bronze-Medaillen belohnt. Neubert und Dennis Lau (SC Marklohe) teilten sich den dritten Platz mit Hinrichs und Paul Gottschlich (SC Hemmingen-Westerfeld).
„Es gab hier schon einiges zu sehen. Gerade am Sonnabend und Sonntag hatten wir viel Zeit, uns andere Konkurrenzen anzuschauen. Eigentlich hätte man unseren Zeitplan auch etwas straffen können“, meinte Janek Hinrichs, der zum ersten Mal bei den TT Finals dabei war.
Etwas mehr Erfahrung hatte da schon Ben Bultmann, der sich gemeinsam mit Lucas Wesch den Titel im Doppel der Herren B sicherte. Auch er übrigens von seinen Eltern begleitet – die beide erst durch ihren Sohn zu aktiven Vereinsspielern beim Oldenburger TB geworden sind. Bultmann war schon zum zweiten Mal in Erfurt dabei. Nachdem er im Vorjahr noch Vizemeister der Herren C geworden war, war im Einzel der Herren B dieses Mal im Viertelfinale Endstation. Eine Runde weiter kam Kim-Colin Gutsmann (MTV Groß Denkte), der seine Vorrunden-Gruppe vor einem der Turnierfavoriten mit ca. 150 TTR-Punkten mehr gewinnen konnte. Im letzten Jahr war der Landesliga-Spieler noch in der Vorrunde ausgeschieden, nun gewann er Bronze, ohne zu den gesetzten Spielern zu gehören. Luca Wesch musste im Achtelfinale die Segel streichen, dafür gab es am Ende den Doppel-Titel. Linkshänder Wesch und Noppenspieler Bultmann harmonierten gut, obwohl sie erstmals zusammen spielten. „Wir kannten uns bisher nur als Gegner aus der Niedersachsenliga und von den Landesmeisterschaften der Leistungsklassen. Aber da hatten wir schon gedacht, dass das gut passen könnte mit uns als zwei junge Spieler“ meinte Bultmann. Im Finale gegen den Hessen Rico Reutzel und den Sachsen Jakub Breitkopf mussten die beiden etwas zittern, im vierten Satz vergaben sie drei Matchbälle. Satz fünf ging aber dann deutlich an die beiden Niedersachsen. „Die Unterstützung innerhalb der niedersächsischen Teilnehmer war gut“, fand Bultmann. Das zeigte sich auch im Coaching im Doppel-Endspiel. Denn das übernahm Thomas Hullmann vom TuS Ekern, dessen Tochter Lara bei den Damen A bis ins Viertelfinale – eine Runde weiter als im letzten Jahr – kam.
Damit war sie die insgesamt erfolgreichste weibliche Teilnehmerin aus dem TTVN. Nathalie Jokisch (Oldenburger TB) und Anna Rump (MTV Engelbostel-Schulenburg), die sich als Landesmeisterschafts-Fünfte über einen Nachrückerplatz freuen konnte, schieden im Achtelfinale aus, genauso wie Sophie Frank (TuS Ekern) und Mia Wolf (TuS Celle) bei den Damen B (bis 1500 Punkte) und Jennifer Flagge (VfB Bodenburg) bei den Damen C (bis 1300 Punkte). Bei den Herren C reichte es nicht ganz für eine Medaille. Noah Krüger und Thore Bolte (Hannover 96) wären in einem Halbfinale aufeinander getroffen, beide aber scheiterten eine Runde zuvor. Für Tarek Affeldt war nach dem Achtelfinale Schluss.
Eins aber hatten alle Teilnehmer gemeinsam: Für sie alle war es eine ganz besondere Erfahrung, dieses große Tischtennis-Familien-Treffen in Erfurt.
Zu allen Ergebnissen der Leistungsklassen: https://www.tischtennis.de/mkttonline.html?mkttid=55281ea6
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