Björn Schnake drückt Deutschen Meisterschaften des Behindertensportverbandes seinen Stempel auf

Schon vor dem ersten gespielten Ball war dabei höchst erfreulich, dass neben Hannes Ruderisch (TuS Wettbergen), Jaro Kamischke (TTC Wölpinghausen) und Astrid Manßen (RSC Osnabrück), die im letzten Jahr ihre Premiere feierten, mit Arne Rathert und Sascha Ettig (beide TSV Thiede) erneut zwei Erststarter für den BSN antraten. Alle zeigten gute Leistungen.

Im Mixed der Rollstuhlfahrerinnen und-fahrer spielte sich Raif Shabani (BSV Sünteltal) mit seiner Doppelpartnerin Susanne Münch-Fischer durch den zweiten Platz in der Gruppe ins Viertelfinale vor, wo die beiden knapp mit 1:3 unterlagen.

In der Offenen Klasse der Fußgänger-Herren setzte aus niedersächsischer Sicht vor allem Björn Schnake (TSV Thiede) ein großes Ausrufezeichen, indem er sich im 128er-K.O.-Feld beeindruckend souverän mit Siegen über einige Spieler höherer Wettkampfklassen (geringere körperliche Beeinträchtigung) bis ins Halbfinale vorspielte und dort dem späteren Gesamtsieger Joshua Wagner auch erst nach dem Entscheidungssatz gratulieren musste.

Im Rollstuhl-Doppel der Damen erspielte sich Astrid Manßen mit ihrer Doppelpartnerin Sabine Thelen den dritten Platz. Dabei schrammten sie sogar nur hauchdünn an Silber vorbei, als sie im letzten Spiel erst im fünften Satz unterlegen waren.

Bei den Fußgängern im Doppel war es neben den letztjährigen Siegern der Wettkampfklasse AB (geringste körperliche Beeinträchtigung) Michael Dyballa und Jaro Kamischke (beide TSV Thiede), die sich diesmal nach mehreren aufreibenden Partien über Bronze freuten, erneut Schnake, der die Niedersachsen bei der Siegerehrung vertrat: Mit seinem hessischen Partner Jörn Paulini erreichte er ebenfalls Bronze.

Am Sonntag, an dem alle Einzelkonkurrenzen innerhalb der Wettkampfklassen (WK) ausgetragen wurden, sicherten sich die Niedersachsen – neben einer Bronzemedaille durch Michael Dyballa (WK AB) und einigen tollen Auftritten auch durch die Erst- und Zweitstarter - zwei Titel durch Schnake in WK 7 und Johannes Urban (TSV Thiede) in WK 8. Schnake, der die Paralympics-Qualifikation für Paris im Blick hat, wiederholte seinen Triumph aus dem Vorjahr trotz namhafter Konkurrenz: Mit Jochen Wollmert und Thorsten Schwinn gingen zwei äußerst starke und Paralympics-erfahrene Athleten an den Start, die im Vorjahr pausiert hatten. Der Weltranglistensechste Schnake ließ jedoch keine Zweifel aufkommen: Er gab im gesamten Verlauf keinen einzigen Satz ab. Besonders stark waren dabei seine Auftritte im Halbfinale gegen Meyer (Schleswig-Holstein) und im Finale gegen Schwinn (Baden-Württemberg), die er beide trotz ihrer unterschiedlichen Spielsysteme ähnlich klar in Schach hielt. Somit schloss Schnake das Turnier mit drei Medaillen ab.

Urbans Titel in seiner WK 8 kam noch eine Spur überraschender, da Haupttitelaspirant Joshua Wagner (Saarland) mit seinem Sieg in der Offenen Klasse am Samstag schon seine starke Form unter Beweis gestellt hatte und zudem mit Housseini Pour (Hessen) ein Erststarter mit hohen Ambitionen hinzugekommen war. Nach teils holprigen Siegen zum Start steigerte Urban sich im Halbfinale (Housseini Pour) und besonders im Finale gegen Wagner beim 3:2-Sieg, sodass auch er sich über Gold freuen durfte.

Mit der Abendveranstaltung, die auch Teile des niedersächsischen Anhangs bestehend aus Familie und Trainern besuchten, ging die Deutsche Meisterschaft gelungen zu Ende. Als nächstes steht im Juni die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft an, an der der BSN auch teilnehmen wird. Zudem geht es für Schnake bei den kommenden internationalen Turnieren um wichtige Weltranglistenpunkte für die Qualifikation für Paris 2024.

Alle Ergebnisse der Deutschen Meisterschaften finden sich hier.

Interessierte am Para-Tischtennis - egal welches Handicap - können sich auf www.bsn-ev.de informieren sowie bei jeglichen Fragen Landesfachwart Johannes Urban (johannesurban91@yahoo.de) kontaktieren.