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PingPongParkinson-WM in Wels: Busch-De Groot, Boomhuis, Rokitta, Gühmann und Hase gewinnen Medaillen

286 Tischtennisspielerinnen und -spieler mit der Diagnose „Morbus Parkinson“ hatten sich in der vergangenen Woche zur PingPongParkinson-WM in Wels getroffen, um in fünf Tagen ihre neuen Meister zu bestimmen. Insgesamt gingen 23 Nationen an den Start, wobei Deutschland mit 109 Teilnehmenden die größte Delegation stellte. Aus Niedersachsen traten mit Heike Schroven, Elke Busch-de Groot, Thorsten Boomhuis, Friedhelm Landwehr, Hans-Joachim Willemsen (alle SV Vorwärts Nordhorn), Norbert Hase (Vareler TB), Sandra Müller (Wilhelmshaven), Ingo Schnittker (SC Spelle-Venhaus) Lars Rokitta, Maik Gühmann (beide TSV Eystrup), Wilhelm-Menno Friedrichs (TG Ardorf), Helmut Ahrens (TvD Haarentor) und Claudia Dill (TK Hannover) 13 Athletinnen und Athleten den Kampf um die Medaillen an.

| TTVN

Bei den Damen startete Claudia Dill in der Wettkampfklasse 3 der Damen und konnte dort in der Gruppenphase mit vier Siegen ihr Weiterkommen perfekt machen. In der Gruppe der Zwischenrunde, die bis auf die Österreicherin Claudia Hellinger nur aus deutschen Starterinnen bestand, belegte Dill den dritten Platz und rutschte ins Hauptfeld wo sie erst im Viertelfinale gegen die Österreicherin Agnes Jan gestoppt wurde.

Die beiden Nordhorner Damen Heike Schroven und Elke Busch-de Groot stellten sich zusammen mit Sandra Müller in der Wettkampfklasse 1 ihren Gegnerinnen. Schroven und Busch-De Groot belegten in ihren Gruppen jeweils den vierten Platz und rutschten in die Trostrunde. Gleiches erging Müller, die in ihrer Gruppe an Platz fünf landete. In der Trostrunde konnte sich Busch-De Groot mit 3:0 Spielen und 9:0 Sätzen den Gruppensieg der Gruppe 2 sichern. Schroven belegte in Gruppe 1 den dritten Platz, sodass sich beide für die K.-o.-Phase der Trostrunde qualifizierten. Für Müller reichte es mit einer 0:3 Spielbilanz in der Zwischenrunde nicht für das Weiterkommen. Elke Busch-De Groot setzte ihre Siegesserie weiter fort und spielte sich bis ins Finale vor, wo sie in einem engen Match gegen die Ungarin Eszter Agnes Nagy (Viertelfinalgegnerin von Heike Schroven) einen 3:2 Sieg feiern konnte.

Im Doppel belegten Elke Busch-De Groot zusammen mit ihrer Finalgegnerin Eszter Agnes Nagy sowie Sandra Müller mit Partnerin Liz Houghton (England) in den jeweiligen Gruppen den vierten Platz. Etwas besser lief es für Heike Schroven an der Seite von Landsfrau Gisela Pazyna (FC St. Pauli) mit einem Sieg, einer knappen 2:3 und einer 0:3 Niederlage belegten sie den 3. Platz. Leider konnten sich beide Paarungen nicht für das Hauptfeld zu qualifizieren, aber dafür starteten sie in der Trostrunde eine furiose Siegesserie, die bis zum Finale anhalten sollte. Im Finale entwickelte sich ein spannendes Duell, dass mit 3:2 Sätzen an das ungarisch-deutsche Doppel ging.

Claudia Dill spielte an der Seite von Katharina Schmidbaur in der Wettkampfklasse 2. Auch sie verpassten durch den 3. Platz in der Gruppe den Sprung in die Hauptrunde, spielten sich aber in der Trostrunde bis ins Finale vor, wo sie mit 0:3 gegen das Schweizer-Doppel Fischer/ Beurer unterlagen.

Bei den Herren starteten Norbert Hase, Thorsten Boomhuis, Lars Rokitta, Ingo Schnittker und Wilhelm-Menno Friedrichs in der Wettkampfklasse 1. Bis auf Ingo Schnittker schafften alle Niedersachsen den Sprung ins Hauptfeld. Für Schnittker ging es in die Trostrunde, wo er in seiner Gruppe den Gruppensieg einfahren konnte und in der folgenden K.-o.-Phase der Trostrunde erst im Viertelfinale durch seinen Landsmann knapp mit 2:3 gestoppt wurde. Bestes Ergebnis im Hauptfeld erzielten Norbert Hase und Thorsten Boomhuis, die beide bis ins Viertelfinale vordringen konnten und so nur knapp an einer Medaille vorbeigeschrammt sind.

Maik Gühmann startete wie auch Helmut Ahrens und Hans-Joachim Willemsen in der Wettkampfklasse 2. Dort belegte er in der Vorrundengruppe den zweiten Platz und sicherte sich so den Einzug in die Zwischenrunde. In einer Gruppe aus reinen deutschen Spielern setzte sich Gühmanns Siegesserie weiter fort. Er belegte auch dort den 2. Platz und sicherte sich damit das Weiterkommen. In der Hauptrunde drang Gühmann bis ins Halbfinale vor, musste dort allerdings den späteren Sieger Ivan Capan (Kroatien) ziehen lassen. Dennoch freute sich Maik Gühmann über die Bronzemedaille. Helmut Ahrens spielte in seiner Vorrundengruppe 4:1 und in der Hauptrundengruppe 3:1 und schaffte damit locker den Sprung in die KO-Phase der Hauptrunde, wo er dann aber bereits im ersten Spiel gegen den Franzosen Michel van Haute nach drei mit 9:11 verlorenen Sätzen ausschied. Für den Nordhorner Hobbysportler Hans-Joachim Willemsen, der bei seinem ersten PPP-Turnier versehentlich für die Klasse 2 gemeldet hatte, war dort außer einem Satzgewinn erwartungsgemäß nichts zu holen.

Bei den Herren 3 hingen für den einzigen TTVN-Starter Friedhelm Landwehr die Trauben in Wels sehr hoch. Landwehr schaffte sowohl in der Vorrunden- als auch in der Trostrundengruppe immerhin je einen Sieg gegen einen Italiener und einen Österreicher, was aber nicht zum Einzug in die KO-Runde reichte.

Niedersächsische Medaillen sollte es auch im Doppel der Herren geben. Für Norbert Hase und seinem Doppelpartner Horst Schunk (Oberhausen) in der Wettkampfklasse 2 war der zweite Platz in der Gruppe der Türöffner für die Hauptrunde. Dort hatte die Paarung lediglich einen kleinen Wackler im Viertelfinale gegen das tschechische Duo, welches die ersten beiden Durchgänge jeweils in der Verlängerung für sich entscheiden konnten. Erst Satz drei, vier und letztlich auch der fünfte in der Verlängerung sorgten im deutschen Team für Erleichterung und das Weiterkommen für Hase/ Schunk. Im weiteren Verlauf ließen beide nichts mehr anbrennen und sicherten sich im Finale durch ein deutliches 3:0 die Goldmedaille.

In der Wettkampfklasse 1 taten es ihnen Thorsten Boomhuis und Thorsten Flues (Avenwedde) gleich und behielten über den gesamten Turnierverlauf eine weiße Weste ohne Satzverlust. Flues machte damit das Triple voll, da er auch im Einzel und im Mixed erfolgreich war und bei dieser WM wie auch bei seiner ersten vor zwei Jahren in Berlin kein einziges Spiel verlor. Ganze zwei Sätze gab er im Einzel ab, und mit jetzt sechs WM-Titeln ist er unbestritten der weltbeste TT-Spieler mit Parkinson.

Abschließend bleibt noch die Mixed-Konkurrenz: Dort waren es Elke Busch-de Groot und Lars Rokitta, die sich als beste Niedersachsen die Bronze-Medaillen sicherten. Elke Busch-de Groot konnte sich mit ihrem Partner Uwe Kalkhoff (Stuttgart) mit 3:0 Spielen aus der Vorrunde für das Hauptfeld qualifizieren. Sie wurden erst im Halbfinale durch das slowenische Duo gestoppt. Für Lars Rokitta und seine Partnerin Jutta Ahmerkamp-Böhme (Bad Camberg) war ebenfalls im Halbfinale Schluss, sie mussten eine knappe 2:3 Niederlage hinnehmen und so die Träume von der Gold-Medaille begraben.

Mit insgesamt fünf Medaillen fuhren unsere niedersächsischen Starter nach Hause. Insgesamt gab es für das deutsche Team ganze 24mal Edelmetall! Glückwunsch!

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