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75 Jahre Tischtennis Kreisverband Harburg-Land von 1949 e. V.
Im Fußball gegen Uwe Seeler, im Speerwerfen 56,57, im Tischtennis die Jugend mit außergewöhnlichem Einsatz gefördert – Wilhelm Baumann
Winsen

| TTVN

©Ralf Koenecke

Seit 75 Jahren fliegt der kleine weiße Tischtennisball im Landkreis Harburg organisiert übers Netz. Einer der Mitgestalter, prägende Figur in seinem Verein, im Kreisverband Harburg-Land und im Bezirksverband Lüneburg war Wilhelm Baumann aus Borstel, Jahrgang 1935. Dabei war seine erste sportliche Liebe wie bei den meisten Jungen eine größere Kugel. Als Fußballer der Knabenmannschaft des TSC Winsen/Borstel kickte er als linker Verteidiger. Ein Jahr nach Kriegsende trieb der Hunger eine Jungenmannschaft des Hamburger SV für einen Doppelzentner Kartoffeln in die Kreisstadt. Den sportlichen Vergleich verloren die Winsener mit 0:3. Das war im Nachhinein nicht verwunderlich: Bei den Hamburgern spielten die späteren Nationalspieler Klaus Stürmer und Uwe Seeler. " Wir sahen ziemlich alt aus" erinnert sich Wilhelm Baumann.

Seine Fußballschuhe landeten früh am Haken. Denn unverhofft wandte er sich ab 1951 der Leichtathletik zu. Mit seinem Vater hatte er geübt, Äpfel über das Haus zu werfen. Mit dem Schlagball ging es dann über 100 Meter weit. Auf dem Peter-Beecken-Platz in Winsen sah er Speerwerfer trainieren und fragte, ob er mitmachen dürfe. Dann warf er gleich mal über 40 Meter weit. Seine Karriere als Werfer begann. Mit seiner Bestweite von 56,57 Metern war er Landesspitze und ist damit noch heute in der Kreisbestenliste unter den Top Ten. Zeitweilig beherrschte er auf Kreisebene alle Wurfdisziplinen. Auch wegen für Speerwerfer typischer Rückenprobleme endete diese Laufbahn.

Baumanns Schwester war schon vorher zum Tischtennis gegangen. Da gab es eine Menge Übungszeiten. So schloss er sich ihr an. Und seine neue Leidenschaft war gefunden. Als dann der Abteilungsleiter seines Vereins TSC, Ernst-August Meyer, beruflich für zwei Jahre in Eckernförde unterwegs war, übernahm Baumann wie selbstverständlich für diese Zeit die Verantwortung. 1970 wurde er gefragt, ob er nicht eine Jugendabteilung aufbauen wolle. Er wollte und das war der Startschuss für eine legendäre Ära. Zwei- bis dreimal pro Woche trainierte er nun nach Feierabend unentgeltlich bis zu 50 Kinder und Jugendliche in der kleinen Halle am Neulander Weg.

Die Entwicklung der Abteilung, die seit der Bildung einer Spielgemeinschaft mit dem TuS Schwinde als SG Schwinde-Winsen den Tischtennissport im Landkreis mitprägte, hat somit sehr viel mit Wilhelm Baumann zu tun. Besonders erfolgreich war in dieser Zeit bei den Jungen Olaf Neese. Über die Kreisebene hinaus entwickelte sich jetzt vor allem ein Mädchenteam bestehend aus den Cousinen Sabine und Ursula Timm und Baumanns Töchtern Christina und Kerstin, die er zu Bezirks- und Landeserfolgen führte. Als B-Schülerinnen waren sie für die Norddeutschen Meisterschaften qualifiziert. Aber wegen einer Konfirmation konnten sie nicht starten. In der Saison 1982/83 verfehlten sie als Oberliga-Damen den Aufstieg in die 2. Bundesliga nur um einen Punkt.

Während sein Engagement als Trainer der Jugend Mitte der 80er endete, begann er als Jugendwart des Bezirksverbandes Lüneburg. Er sorgte in seiner 13jährigen Amtszeit für die Einführung von Landesmeisterschaften und Landesranglisten für C-Schüler und Schülerinnen, führte Bezirkspokale für Jugendmannschaften ein und organisierte auch das Bezirkskadertraining mit ihm als Hauptorganisator. Einer der Teilnehmer war auch Frank Sternal.

Im Kreistischtennisverband mischte er selbstverständlich mit als er bei der Neuorganisation 1988 gebraucht wurde. Als 2. Vorsitzender setzte er Energie und Organisationstalent bis 2000 ein. Dann beendete er seine verdienstvolle Funktionärstätigkeit, die er stets mit vollem Einsatz und unentgeltlich ausgeübt hatte. Lohn waren Dankbarkeit von Aktiven und Begleitern, sichtbar in vielen Auszeichnungen von Verein, Verbänden und vom Landessportbund.

von Ulrich Meier und Ralf Koenecke

 

 

 

 

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