Leistungssport
Lisanne Tschimpke und Matthis Kassens erringen die Landesmeisterschaft 2023
Favoriten-Duo gibt sich keinerlei Blöße hinter fünf freigestellten Aktiven
| TTVN | Dieter Gömann
In vertrauter Umgebung hatten die Landesindividualmeisterschaften Jugend 15 wieder in Helmstedt stattgefunden, nachdem der Tischtennis-Verband Niedersachsen (TTVN) 2022 aus organisatorischen Gründen – Belegung der Helmstedter Sporthalle durch Ukraine-Flüchtlinge – in das gerade einmal sieben Kilometer entfernte Beendorf (TTVSA) zum zweiten Male ausweichen musste. Die zweitägigen Titelkämpfe offenbarten, dass sich sowohl hinter den zwei freigestellten Jungen als auch den drei freigestellten Mädchen Aktive auftun, mit denen Christiane Praedel, Leitende Landestrainerin TTVN, an der Spitze und ihrem Trainerteam zuversichtlich den kommenden Deutschen Meisterschaften Jugend 15 im Juni in Erfurt entgegensehen kann.
Kam der Titelgewinn von Lisanne Tschimpke (HA, Hannover 96), NK2-DTTB-Bundeskader-Mitglied, nach der Freistellung von Elisa Meyer (HA, Hannover 96) und Laura Milos (HA, MTV Engelbostel-Schulenburg) nicht überraschend, so war die Situation bei den Jungen doch eine ganz andere. In Abwesenheit der freigestellten Maris Miethe (HA, SC Barienrode), Daniel Nagy (BS, SSV Neuhaus) und Alexander Uhing (LÜ, Hundsmühler TV) war nicht unbedingt damit zu rechnen, dass sich der aufstrebende Matthis Kassens (LÜ, TuS Celle 92) mit seinem ambitionierten Defensivspiel durchsetzen würde. Insider hatten sicherlich Maximilian Stüer (WE, SV 28 Wissingen) neben Maximilian Gronemeyer (HA, MTV Engelbostel-Schulenburg) und Jakob Sternberg (HA, SC Barienrode) auf ihrer Rechnung.
Der Wettbewerb bei den Mädchen eröffnete – auch ohne die freigestellten Elisa Meyer und Laura Milos - einem großen Kreis von Spielerinnen die Chance auf den Titelgewinnim Einzel. Lisanne Tschimpke (Hannover 96) spulte ihr Programm in beeindruckender Weise ab. Im gesamten Verlauf des Wettbewerbs gab sie weder in der Gruppenphase noch in der K.o.-Runde in den sieben Begegnungen einen Satz ab. Lediglich einmal musste sie in die Satzverlängerung spielen. Und das war im Endspiel gegen Franka Beier (WE, SV Grün-Weiß Mühlen) der Fall.
In der Gruppenphase fiel auf, dass Malea Krüger (WE, Hundsmühler TV) mit 1:2 Spielen nicht über den dritten Platz hinausgekommen war. Dagegen ging Fiona Reckmann (BS, Bovender SV) total leer aus, denn sie kam in der Gruppenphase lediglich auf 0:3 Spiele und gewann dabei nicht einen einzigen Satz.
Franka Beier bestätigte ihr gutes Ergebnis mit dem zweiten Platz bei der Landesrangliste von Salzgitter mit dem Gewinn der Vizelandesmeisterschaft. Nach ihrem Sieg im Viertelfinale in vier Sätzen (4, 7, -4, 10) gegen Pia Rempe (BS, SV Arminia Vechelde) behauptete sie sich im Halbfinale auch gegen die an Position zwei gesetzte Leni Struß (LG. MTV Bokel) in vier Sätzen (6, 1, -5, 7).
Sophie Manalaki (WE, TSG Dissen) musste spätestens im Viertelfinale ihre Hoffnungen auf das Halbfinale und mehr begraben. Sie unterlag gegen Mia Sophie Polke (HA, SV Emmerke) in fünf spannenden Sätzen (-4, -11, 6, 7, -8).
Zwillingsschwester Zoey Lina Polke (HA, SV Emmerke) hatte dagegen in der unteren Hälfte des 16er-Tableaus nicht das Quäntchen Glück auf ihrer Seite, als sie in fünf Sätzen äußerst unglücklich und knapp in der hohen Verlängerung des Entscheidungssatzes das Aus hinnehmen musste (10, -5, 5, -6, -18).
Franziska Bartl (WE, Hundsmühler TV), Dritte der Landesrangliste von Salzgitter, scheiterte in vier Sätzen (6, -9, -8, -3) gegen Leni Struß um den Einzug in das Halbfinale.
Im Mädchen-Doppel fanden sich drei der vier top gesetzten Paarungen im Halbfinale wieder.Lediglich die Kombinationaus Weser-Ems mit Jayke Janssen und Franka Beier (Hundsmühler TV/SV Grün-Weiß Mühlen) musste im Viertelfinale gegen Leni Struß und Hanna Beckmann (LG, MTV Bokel/TSV Bienenbüttel) in fünf Sätzen (6, -4, 4, -5, -8) hinnehmen.
Um den Einzug in das Endspiel mussten sich die top gesetzten Sophie Manalaki und Franziska Bartl (WE, TSG Dissen/Hundsmühler TV) in vier Sätzen (8, -7, -6, -7) Emina Strysio und Mia Sophie Polke (HA, MTV Engelbostel-Schulenburg/SV Emmerke) geschlagen geben. Dagegen hatten Lisanne Tschimple und Zoey Luna Polke (HA Hannover 96(/SV Emmerke ) wenig Probleme, in drei Sätzen (8, 9, 8) gegen Leni Struß und Hanna Beckmann den Einzug in das Endspiel einzuziehen. Hier landeten sie in drei Sätzen (8, 8, 5) den Sieg gegen Emina Strysio und Mia Sophie Polke.
Im Jungen-Einzel nutzte Matthis Kassens (LG, TuS Celle 92) die Gunst der Stunde, als sowohl der Sieger Alexander Uhing (WE, Hundsmühler TV) als auch der Dritte, Daniel Nagy (BS, SSV Neuhaus), der Landesrangliste freigestellt waren und der dritte im Bunde, Maris Miethe (HA, SC Barienrode), in Salzgitter nicht am Start war.Der neue Landesmeister gab im Verlaufe der Meisterschaften lediglich einen Satz in der Gruppenphase bei seinem Sieg gegen Moritz Jordan (WE, TTC Norden) ab.
Wie bei den Mädchen mit 27 Spielerinnen war auch bei den Jungen das Teilnehmerfeld mit 27 Teilnehmern unterbesetzt – für eine Landesmeisterschaft mit möglichen 32 Startern sollte dieser Fakt doch ein wenig zu denken geben. In der Gruppenphase sollte die Überraschungen ausgeblieben, denn die jeweils zwei top gesetzten Spieler zogen auch in die K.o.-Runde ein.
Matthis Kassens behauptete sich im Finale gegen Jakob Sternberg (HA, SC Barienrode) – Siebter der Landesrangliste - in drei Sätzen, von denen die beiden ersten sehr knapp zu seinen Gunsten ausgefallen waren (10, 9, 4), nachdem er zuvor im Halbfinale in drei Sätzen (15, 8, 7) gegen Enno Ziesler (LG, TuS Celle 92) – Zehnter der Landesrangliste - siegreich gewesen war. Der Vizemeister hatte zuvor im Halbfinale Maximilian Stüer (WE, SV 28 Wissingen) - Fünfter der Landesrangliste - in vier Sätzen (-9, 7, 3, 4) ausgeschaltet.
Für positive Schlagzeilen hatte der jüngste Spieler der 27 Teilnehmer gesorgt: Kirill Manalaki (WE, SV 28 Wissingen) hatte die Jugend 13-Konkurrenz überschritten und spielte bei den teilweise vier Jahre älteren Konkurrenten munter auf und schaffte sogar den Einzug in die K.o.-Phase. Hier war dann Yannick Wilamowski (BS, VfL Oker) - Vierter der Landesrangliste – und auf den ersten vier Plätzen in Helmstedt gesetzt, ganz knapp eine Nummer zu groß. Erst nach fünf Sätzen (7, -6, 5, -9, -4) hatte sich Kirill geschlagen gegeben. Yannick dagegen war der Einzige der vier top gesetzten Spieler, der den Einzug in das Halbfinale verpasst hatte, als er im Viertelfinale gegen Maximilian Stüer in fünf engen Sätzen in der Verlängerung des Entscheidungssatzes den Kürzeren gezogen hatte (9, 6, -7, -8, -12).
Die Doppel-Konkurrenz nahm einen programmgemäßen Verlauf, bei der Überraschungen ausgeblieben waren. Die vier top gesetzten Paarungen zogen mit unterschiedlichen Satzergebnissen in das Halbfinale ein. Den größten Widerstand im Viertelfinale zu brechen hatten Terry Choi und Jakob Sternberg, die erst nach fünf Sätzen (-7, -7, 5, 5, 6) gegen Kirill Manalaki und Moritz Jordan (WE, SV 28 Wissingen/TTC Norden) in das Halbfinale eingezogen waren.
Hier behauptete sich das Vereinsdoppel Matthis Kassens und Enno Ziesler (LG TuS Celle 92) zunächst gegen das gleiche Vereinsdoppel mit Maximilian Stüer und Jonathan Bätzel (WE, SV 28 Wissingen) in fünf Sätzen (-7, 7, -7, 7, 5) um den Einzug in das Endspiel. Dieses gewannen beide anschließend gegen Terry Choi und Jakob Sternberg (BS/HA, ASC 46 Göttingen/SC Barienrode) in fünf Sätzen (-11, 7, -3, 5, 8) – der zweite Titel für Matthis Kassens. Die Vizemeister hatten zuvor Henrik Fries und Dominik Paasch (WE, MRV Jever) in vier Sätzen (-7, 4, 9, 5) ausgeschaltet.
Alle Ergebnisse finden sich hier.
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